Battle Chef Brigade

Einer dieser ganz seltsamen Fälle: Wirklich tolles Spiel, großartiges Design, spaßiger Genre-Mix, coole Figuren, absurd aufwändig gemacht und megasympathisch ... aber ich hab es dann doch recht schnell abgebrochen. Ich glaube, es triggert einfach zu sehr mein "Ich könnte auch etwas anderes spielen ..."? Zumal das Gameplay zwar Match-3 ist, aber nicht den Endlosreiz dieses Genres bedient. Und als cozy Story-Spiel konnte es mich auch nicht catchen, zumal es (behutsame) Zeitlimits gibt. Weirder Effekt, tolles Spiel.

Also trotzdem vollste Empfehlung? ^_~







Panzer Dragoon

Neben Sakura Wars ist Panzer Dragoon die zweite Saturn-Serie, für die ich eine Menge Nostalgie mitbringe ... aber nur "auf Entfernung"? Und das wird jetzt geändert! (Allerdings am PC, duh.)
Wir beginnen mit Teil 1, anno 1995.

Ohne allzu großen Kontext überlässt uns ein sterbender Drachenreiter sein Getier, auf dass wir einen feindlichen Drachen daran hindern mögen, einen geheimnisvollen Techno-Turm zu erreichen. Mehr wird nicht erklärt, und viel mehr passiert auch nicht; das Spiel ist genau diese Jagd.



Und ja, Teil 1 ist ... ein erster Teil! Es ist ein Rail Shooter mit ambitionierten Ideen und beeindruckender Technik (für damals), so "High Concept" wie ein Videospiel in den 90ern überhaupt nur sein konnte, und in vielerlei Hinsicht noch sehr experimentell, sehr ungeschliffen. Zweifelsohne kann es schon faszinieren, aber seitdem ist halt auch eine Menge passiert.

Besonders auffällig ist, wie fucking arcade-ig Panzer Dragoon aus heutiger Sicht herüberkommt. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man vermuten, das Gameplay wolle einem allen voran die Credits aus der Tasche ziehen. Und so sehr das Spiel seiner Zeit voraus war, so sehr leidet es leider auch unter dieser Zeit: Grafik und Zwischensequenzen sind gewöhnungsbedürftig, klar, aber am auffälligsten ist die Steuerung. Der Saturn hatte nun mal noch keine Analogsticks und auch nur ein Steuerkreuz. Man zielt also mit denselben Bewegungen, mit denen man auch ausweicht, und das ist anno 2024 ein WILDES Konzept. Wenn man erstmal drin ist, geht es schon irgendwie, aber wirklich 100% habe ich das Ausweichen bis zum Ende nicht verstanden. Und ich könnte mir ehrlich gesagt zu genau 0% vorstellen, dieses Spiel heute noch ohne eine Speicherfunktion durchzuspielen ...!

Aber warum wirkt dieses Spiel dann immer noch irgendwie? Zum Einen ist das Gesamtkonzept durchaus einnehmend, der Rausch des Fliegens wird gut eingefangen und die fetten Salven, die man (à la Mecha-Anime) auf markierte Gegner loslässt, sind durchaus befriedigend. WIRKLICH cool ist aber eigentlich nur das Drumherum: Der Soundtrack hat ein paar Höhepunkte, gerade in seiner Einbindung in die gescriptete Inszenierung. Er passt allerdings auch zu diesem ungewohnt fokussierten, ernsthaft exotischen Setting! Das zeigt eine (Post-?)Postapokalypse, die sich bei arabischen Kulturen bedient, bei Dune und bei Mœbius, und dabei selbst den namensgebenden Drachen einen ganz eigenen Geschmack verpasst. Sogar das Charakterdesign wirkt eigen, und eine eigene Sprache gibt es auch noch. Und DAS hat Strahlkraft, das hat mich damals in den Bann gezogen und tut es auch heute noch. Am deutlichsten habe ich das übrigens im Abspann gemerkt, der die großartigen Concept Arts zeigt – die haben mir ehrlich gesagt besser gefallen als das Spiel selbst. Glücklicherweise war ich da aber nicht der einzige, denn Teil 2 und Panzer Dragoon Saga zehren offenbar sehr von alledem.



Abschließend muss ich sagen, die paar Stunden waren es auf jeden Fall wert, zumindest mit Speicherfunktion und auch wenn das Spiel durchaus gealtert ist.
Ich weiß, dass es auch ein Remake gibt, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. (Es kostet allerdings gerade mal 2€ im Sale?!) Panzer Dragoon Orta als einziger "moderner" Ableger auf der ersten XBox ist leider nur noch mit einem gewissen Hin und Her zu spielen. Insofern freue ich mich erstmal auf die restlichen Saturn-Teile! ^__^





Ich sitze jetzt übrigens an Vagrant Story und bin nach einem behäbigen Start durchaus eingenommen ... Mal sehen, ob ich es diesmal tatsächlich durchkriege. Es hilft auf jeden Fall, mit den richtigen Erwartungen heranzugehen, denn meine Fresse, ist das ein eigenes Ding!